Carina
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Freitag, 17. Mai 2024
Vor zwei Jahren war ich fünf Wochen lang in einer Klinik. Nicht, weil ich mir den Fuß gebrochen hatte oder weil ich da ein Praktikum gemacht hab, sondern weil ich Depressionen hatte.
Eine Depression ist eine psychische Krankheit, die man meist daran erkennt, dass jemand antriebslos ist und irgendwie die Lust am Leben verloren hat. Bei mir hat sich das vor allem durch ein Gefühl von innerer Leere gezeigt. Da war einfach… nichts mehr in mir, es hat sich angefühlt, als wär ich nicht mehr da. Das war ein richtig mieses Gefühl.
Woher eine Depression kommt, weiß die Wissenschaft nicht genau. Teilweise kann man auch ne genetische Veranlagung dazu haben. Bei mir hat bestimmt mit reingespielt, dass ich jahrelang sehr gestresst war und generell ne schwere Zeit hatte. Statistiken sagen, dass eigentlich jeder Mensch in seinem Leben mindestens eine depressive Verstimmung hat. Das ist dann nicht gleich eine Depression, sondern sozusagen die Vorstufe davon.
Wichtig ist, dass man dann weiß, was man tun kann. Das bedeutet, dass man vor allem herausfinden muss, was einem gut tut. Mir hat geholfen, mir bewusst Zeit für mich zu nehmen. Das hab ich davor viel zu wenig gemacht. Das wichtigste, was ich aus der Klinik für mich mitgenommen hab, ist, dass es nichts bringt, meine Gefühle zu unterdrücken. Gefühle sind nicht einfach so da, sondern haben immer einen Grund. Meinen Gefühlen kann ich am besten zuhören, wenn ich sie aufschreibe. Das ist meine Methode geworden, mit schlechten Tagen umzugehen.