Carina
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Samstag, 18. Mai 2024
In zwei Tagen muss ich eine zwölf-seitige Hausarbeit abgeben. Von diesen zwölf Seiten hab ich bisher noch keine einzige geschrieben. Nicht mal mit dem Recherchieren und dem Lesen bin ich ganz fertig.
Ob ich die Hausarbeit noch so hinbekomme, wie ich mir das vorgestellt hab, weiß ich nicht. Was ich aber weiß, ist, dass die nächsten beiden Tage seeehr anstrengend werden und ich sicher auch noch Nachtschichten schieben muss.
Es ist nicht das erste Mal, dass ich viel zu spät mit etwas anfange und dann einen riesen Stress habe. Ich schiebe alles auf - gefühlt schon immer. Irgendwie brauch ich den Zeitdruck, um mit was loszulegen. Seit dem Studium kann ich mit diesem Druck aber auch immer schlechter umgehen. Vielleicht, weils jetzt wirklich um meine Zukunft geht und ich nicht „versagen“ möchte.
Ich glaub grad diese Angst vor dem Versagen ist komischerweise auch der Grund, warum ich Sachen aufschiebe. Ich mach mir selber den Druck, dass alles, was ich mache, perfekt werden muss. Weil ich weiß, dass das aber viel Arbeit bedeutet und anstrengend ist, fange ich dann gar nicht erst an. Hausarbeiten sind deshalb mein Endgegner: damit die gut werden, muss ich strukturiert vorgehen, den Überblick behalten und mir genug Zeit nehmen. Alles Dinge, die mir schwerfallen. Ich will lernen, dass es auch ok ist, wenn etwas nicht perfekt ist. Und dass es besser ist etwas nicht perfektes zu machen als gar nichts. Dafür muss ich mich aber erstmal trauen loszulegen.