Mila
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Freitag, 24. Mai 2024
Mein Papa und ich batteln uns jeden Tag in einem Spiel auf dem Handy. „Wordle“ nennt sich das und es geht darum, jeden Tag ein Wort rauszufinden, das immer aus 5 Buchstaben besteht. Man hat man sechs Versuche dafür und bekommt nach jedem eingegebenen Wort angezeigt, ob die darin enthaltenen Buchstaben im gesuchten Wort vorkommen. Im besten Fall kommt man so auf die richtige Lösung.
Wenn mein Papa und ich das Spiel gespielt haben, schreiben wir uns auf WhatsApp wie viele Versuche wir gebraucht haben. Und ehrlich: Auch wenn‘s so ne Kleinigkeit ist, freu ich mich jedes Mal richtig doll, wenn ich gewonnen hab. Und wenn ich nicht gewinne, dann wurmt es mich schon für einen Moment. Wer verliert schon gern?
So sehr ich bei Wordle, und sonst auch, gern gewinne: für mich ist es richtig gut zu wissen, dass das vor Gott überhaupt nicht wichtig ist. Bei Gott darf man verlieren und schwach sein. Es gibt da 'ne Stelle in der Bibel, da sagt Jesus, dass Gott vor allem ein Gott der Schwachen ist. Einer, der besonders bei den Menschen ist, die leiden oder sich nach Gerechtigkeit sehnen. Gott steht denen bei, die sich in der Welt als die Verlierenden fühlen.
Klar: So ein Spiel auf dem Handy zu verlieren ist halb so wild. Aber bei allem, was sonst schief gehen kann, ist es schön zu wissen, dass Gott besonders beim Verlieren die Hand nach einem ausstreckt.