Sarah
Anhören
Samstag, 01. Juni 2024
Mich beschäftigt in letzter Zeit total, dass queere Menschen, vor allem Transpersonen, so viel Hass ausgesetzt sind.
Vor allem in den USA wird gerade viel dazu diskutiert. Zum Beispiel wurden 2023 mehr als dreimal so viele transfeindliche Gesetzentwürfe verabschiedet, als im Jahr davor.
Mich stört in diesen Debatten vor allem, dass meine eigene Religion dafür verwendet wird, um Hass zu verbreiten.
Viele Menschen begründen ihre Transphobie so, dass Gott eine bestimmte Person als Mann oder Frau geschaffen hat. Und dass es deshalb gegen den Willen Gottes ist, sich nicht als das Geschlecht zu verstehen, als das man geboren wurde.
Das würde ja heißen, Gott würde nicht wollen, dass wir als Menschen wir selbst sein können. Das passt für mich gar nicht mit Gott zusammen.
Deshalb hat es mich besonders berührt, was der Autor Julian K. Jarboe zu dem Thema schreibt. Er findet es ist ein Segen Gottes, trans zu sein. Er vergleicht das damit, das Gott den Weizen, aber nicht das Brot geschaffen hat. Und wir Menschen daraus Mehl und Brot machen. Gott gibt uns Menschen auch die Möglichkeit, am Akt der Schöpfung teilzuhaben, indem wir uns selbst weiterentwickeln.
Ich finde diesen Gedanken total schön, dass Gott uns daran teilhaben lässt, uns selbst zu schaffen.