Lisa
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Montag, 26. August 2024
Ich bin neulich nach Österreich gefahren. Die Zugfahrt dahin ging durch den Süden von Deutschland entlang am Bodensee. Und dann tauchten irgendwann die riesigen majestätischen Alpen am Fenster auf. Die Sonne strahlte durchs Fenster und tauchte die Landschaft in goldenes Licht. Ich hab über die Berge gestaunt, die so hoch und unerschütterlich da standen. Und hatte den Gedanken: Das Leben ist für mich auch irgendwie wie ein Gebirge. Es ist so voller Höhen und Tiefen, wie die Gipfel und Täler. Es gibt diese Gipfelmomente, wo wir ganz oben stehen und das Gefühl haben, die Welt liegt uns zu Füßen. Voller Freude und Triumph genießen wir die Aussicht. Aber dann gibt es auch die Täler, in denen alles schwer und überfordernd scheint. Diese Momente, in denen man sich denkt: „Ich komme einfach nicht weiter…“. Während mein Zug durch die malerische Landschaft glitt, wurde mir klar, dass diese Täler genauso wichtig sind wie die Gipfel. Ohne die Täler gäbe es die Gipfel nicht. In einen Tal zu sein ist trotzdem nicht schön. Aber ich find dann immer ein altes Gebet tröstlich: „Und ob ich schon wanderte im finstern Tal, fürchte ich kein Unglück; denn du bist bei mir.“ Die Täler sind trotzdem noch da, aber ich muss da nicht alleine durch – und bald wartet auch schon wieder ein Gipfel.