Lisa
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Mittwoch, 28. August 2024
Neulich bin in über das Sprichwort „Sturm im Wasserglas“ gestolpert. Das Sprichwort bedeutet ja, dass jemand aus einer Kleinigkeit ein riesen Drama macht. So als wäre die Welt kurz vorm Untergang. Das ist irgendwie schon ein gutes Bild: Ein Sturm, ein richtiges Unwetter, in einem kleinen Wasserglas? Und ich kenn das auf jeden Fall ganz gut. Das fängt bei mir mit ganz banalen Sachen an: wie eine nicht aufgehängte Jacke, das falsch liegende Sofakissen, ein nicht abgeräumter Tisch oder meine Schwester, die ungefragt meinen Lieblingspulli anzieht. Am Ende find ich mich in einer hitzigen Diskussion über Aufgabenverteilung, Wertschätzung, Ordnung und Anstand wieder. Wenn ich dann im Nachhinein drüber nachdenke, dann sind das oft so Streits, die einfach sinnlos sind. Ich glaub das kommt davon, dass ich im Alltag so viele Sachen im Kopf hab und sich dann der Druck bei so Kleinigkeiten entlädt. Dafür sollte ich aber eigentlich andere Ventile finden, als so Stürme in Wassergläsern auszulösen. Deshalb versuche ich jetzt, wenn ich mich mal wieder über ne Kleinigkeit aufregen will, tief durchzuatmen. Und dann vielleicht lieber ein Glas Wasser zu trinken, anstatt einen Sturm drin entstehen zu lassen.