Ida
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Sonntag, 18. August 2024
Alle paar Monate ist bei uns in der Kirchengemeinde Familiengottesdienst. Da ist die Kirche dann immer besonders voll. Diese Gottesdienste werden immer sehr kreativ und vielfältig gestaltet. Meistens führt der Kindergarten etwas kleines auf. Außerdem spielt die ghanaische Band und der koreanische Chor singt. Vor kurzem hatten wir wieder einen dieser Gottesdienste. Was mir die letzten Gottesdienste aufgefallen war: Es sind immer ganz viele unterschiedliche Altersgruppen und Nationalitäten dabei, aber am Ende stand doch immer jeder bei seinem ,,vertrauten Kreis“. Die Eltern bei den anderen Eltern. Die Koreaner unter den Koreanern und die Ghanaer unter den Ghanaern. Nur dieses Mal, war es irgendwie ganz anders. Zum Abschluss hat die ghanaische Band ein Lied gesungen und plötzlich sind wirklich alle nach vorne gelaufen und haben mitgetanzt und mitgesungen.
Das mit anzusehen, war echt schön und hat mich irgendwie total berührt. Ich meine, warum kann das nicht einfach immer so sein. Durchmischt und bunt. Es scheint natürlich oft einfacher, unter seinen Leuten zu bleiben. Sei es wegen der selben Kultur oder der selben Sprache. Dabei ist es doch eigentlich das schöne, dass wir alle so unterschiedlich sind.
Und es gäbe so viele Möglichkeiten sich miteinander auszutauschen und voneinander zu lernen. Wer will schon langweilig und monoton? ,wenn es auch bunt geht.
Ida
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Freitag, 16. August 2024
Glaubt ihr, dass alle Menschen eine Maske tragen?“- das hat uns vor kurzem unsere Reli-Lehrerin gefragt. Und ob wir selbst vielleicht auch manchmal eine Maske tragen. Eine Maske um das zu verstecken, was wir eigentlich sind. Ehrlich gesagt: Ich bin mir ziemlich sicher, dass jeder und jede schon mal eine Art Maske getragen hat. Das kann die unterschiedlichsten Gründe gehabt haben.
Vielleicht Angst. Angst, dass die eigene Unsicherheit und die eigenen Schwächen aufgedeckt werden. Oder keine Kraft, sich mit den Fragen auseinanderzusetzen, die sich stellen, wenn man die Maske abnimmt. Sorge, dass wir dem gegenüber ohne Maske nicht mehr gefallen. Da ist so eine Maske doch schon irgendwie einfacher oder? Aber ist es bei manchen Masken nicht auch ziemlich anstrengend sie aufzubehalten. Ist es nicht eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis sie irgendwann anfangen zu bröckeln?
Ich denke, dass wir uns vor Menschen trotzdem gut hinter Masken verstecken können. Vor Gott geht das nicht.
Und ich glaube: Er braucht das auch nicht- er weiß, wie wir sind und verurteilt uns nicht dafür. Mich erleichtert das- und wenn wir vor Gott keine Maske brauchen- vielleicht dann auch nicht vor anderen Menschen- oder zumindest nicht so oft?
Ida
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Mittwoch, 14. August 2024
Auf dem Heimweg von der Schule laufe ich jeden Tag an einem Kindergarten vorbei.
Letztens waren die Kinder im Garten und ich habe sie laut kichern gehört. Ich bin deshalb stehen geblieben und habe über den Zaun vom Kindergarten geschaut.
Irgendwie war es total schön. Die Kinder haben so glücklich und sorgenfrei gewirkt.
Ich musste direkt an meine eigene Kindheit zurück denken. Manchmal vermisse ich es, wieder Kind zu sein. Einfach in den Tag hinein leben. Sich über nichts Gedanken machen und einfach das tun, was dein Kopf dir gerade sagt. Das geht ja irgendwie nicht mehr, sobald man älter wird. Plötzlich muss man funktionieren und es kommen immer mehr Dinge, über die man nachdenken muss.
Immer mehr Lebensbereiche, in denen man selbst Verantwortung hat. Und die große Frage:
Was sind meine Ziele im Leben? Und welchen Weg muss ich gehen, um diese zu erreichen?
Entscheidungen treffen, ohne überhaupt zu wissen, was wir eigentlich wirklich wollen und was unser Herz erfüllt. Das ist manchmal echt viel und nicht immer einfach. Ich neige oft dazu, mich zu sehr auf die Zukunft zu konzentrieren, anstatt den Moment zu genießen. Klar ist es wichtig, sich über manches Gedanken zu machen. Aber dann denke ich wieder: Es muss trotzdem genug Zeit sein, um einfach mal alles zu vergessen und das tun, was uns zum Lachen bringt.
Ich laufe weiter und schaue nochmal kurz zurück. Ich muss lächeln und hoffe, dass diese Kinder ihre Lebensfreude und ihr breites Strahlen niemals verlieren.
Ida
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Mittwoch, 05. Juni 2024
Letztens ist mir ein Buch in die Hände gefallen, welches mir meine Oma mal geschenkt hatte.
Ein kleines Buch mit kurzen Glücksgeschichten darin. Ich habe es durchgeblättert und ich bin besonders bei einer Geschichte hängen geblieben. Die ist ganz kurz.

,,Kleider machen Leute, pries der Schneider seine Kunst an und nähte für die ganze Stadt neue, schöne Gewänder. Er dachte dabei selber reich und glücklich zu werden. Dann starb er. Er bekam einen prächtigen Leichenzug.

Als ich die Geschichte gelesen hab musste ich eine bisschen schmunzeln. Ich wäre wahrscheinlich ein der besten Kundinnen von dem Schneider gewesen. Ich geh richtig gern shoppen, such mir neue Klamotten raus und mach mich schick. Das Ende der Geschichte ist irgendwie krass. Der Schneider hat für die Menschen die schönsten Kleider gemacht, und am Ende hatte er nichts davon. All diese Klamotten und der Schmuck, sind schön und gut
eben auch nur Äußerlichkeiten und genau die sind vergänglich. Ich glaube das Innere ist viel wertvoller. Und was hilft es einem so viel Energie in Äußerlichkeiten zu stecken, wenn man dann früh stirbt?
Ich finde es da richtig gut zu wissen, dass es bei Gott anders ist. In der Bibel wird an einer Stelle über Gott gesagt: :
,,Ein Mensch sieht was vor Augen ist, aber Gott sieht das Herz an“ Gott sieht unser Herz und ihm sind die Äußerlichkeiten egal. Ich glaube, von der Perspektive können wir uns ne Scheibe abschneiden.